Kürzlich habe ich meinen Kurzfilm Der Abschied von 2003 erneut in einer etwas besseren Qualität bei Youtube hochgeladen. Der Film wurde ursprünglich auf Super 16mm gedreht, gescannt und dann in SD auf DigiBeta überspielt. Jetzt habe ich ein Upres auf 720p mit Apple Compressor gemacht. Das Resultat ist hier zu sehen. Im folgenden ein paar Details zu den Dreharbeiten des Kurzfilms, bei dem ich Regie geführt und das Drehbuch geschrieben habe.
Der Abschied erzählt die Geschichte vom elfjährigen Lukas, der Abschied von seinem sterbenden Großvater nehmen soll.
Der zwanzigminütige Kurzfilm wurde an sieben Tagen an zwei unterschiedlichen Drehorten in Berlin gedreht. Für die ersten fünf Tage hatte ich eine alte Stadtvilla gemietet, um dort alle Szenen im und vor dem Haus des Großvaters zu drehen. Obwohl die Villa bis auf ein paar Ausnahmen perfekt eingerichtet war (ein paar Dingewie z.B. die Standuhr und das Krankenhausbett mussten hinzugefügt
werden), gab es dort leider keinen Dachboden. Deswegen haben wir anschließend zwei Tage auf einem Dachboden am anderen Ende der Stadt drehen müssen.
Eine der größeren Herausforderungen war die Tatsache, dass die beiden Hauptdarsteller Kinder ohne Schauspielerfahrung waren. Schon mehrere Wochen vor Drehstart habe ich mit den beiden regelmäßige Proben abgehalten und mehrmals die Dialoge umgeschrieben und angepasst.
Mit jungen Darstellern zu arbeiten bedeutet auch, dass man pro Drehtag nur wenig Zeit mit ihnen hat. Wir waren stetig bemüht, alle Einstellungen mit den Kindern zuerst abzudrehen und danach die restlichen Shots. Als wir die Küchenszene drehten, in der Lukas seiner Mutter und Tante zuhört, wie diese über den sterbenden Großvater reden, musste ich alle Einstellungen mit Lukas zu erst drehen. Ich markierte mehrere Punkte im Set, an denen später die beiden anderen Darsteller stehen würden, für verschiedene Blicke. Während die Kamera dann lief gab ich ihm Regieanweisungen für unterschiedliche Reaktionen und Gefühle. Sobald wir ausreichend Reaktionen von ihm im Kasten hatten, war er abgedreht und wir konnten den Rest der Szene ohne ihn drehen.
Ich hatte für den gesamten Film im voraus Storyboards angefertigt. Das gab mir beim Dreh mehr Freiheit und Zeit mit den Darstellern zu arbeiten. Hier sind ein paar Beispiele (mehr am Ende des Artikels):
Um einen filmischen Look zu erreichen, entschlossen mein Kameramann Thomas Frischhut und ich auf Super 16mm anstatt auf Video zu drehen (2003 war noch vor DSLR’s und Red’s). Es gelang uns, eine ältere Arri SR2 plus Ausrüstung für wenig Geld zu mieten. Das Filmmaterial bestand hauptsächlich aus Resten von anderen Filmdrehs. Für die zahlreichen Kamerafahrten benutzen wir einen Dolly und manchmal eine Steadicam.
Nach dem Dreh wurde das 16mm Negativ in SD gescannt und auf Beta SP Tapes ausgespielt. Geschnitten wurde mit Final Cut Pro 7. Nachdem Schnitt und Mischung abgeschlossen waren, wurde das Negativ nochmals gescannt, diesmal allerdings nur die Teile, die im fertigen Film waren. Zuletzt wurde der Film dann noch lichtbestimmt und auf DigiBeta ausgespielt.
Mehr Storyboards:
Hier klicken für eine Liste mit Darstellern und Crew
Hallo Sören!
Ein sehr leiser Film, der mein Herz weit macht.. LG Michl 🙂
Ps: (nicht die wertlos unbedarften cliks und laiks sind es, sonder was bleibt….)
Vielen Dank!